Österreichische Bundesliga im Wandel: Punkteteilung abgeschafft und Nachwuchsförderung im Fokus
- professionalaigraz
- 24. Nov.
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In der österreichischen Bundesliga stehen tiefgreifende Veränderungen an, die das Gesicht der Liga langfristig prägen werden. Zwischen dem 14. und 24. November 2025 wurden entscheidende Beschlüsse gefasst, die sowohl den Wettbewerb als auch die Förderung junger Spieler betreffen.
Ende der Punkteteilung ab 2026/27
Die umstrittene Punkteteilung nach dem Grunddurchgang, bei der bisher die Punkte der Teams halbiert wurden, wird ab der Saison 2026/27 abgeschafft. Alle zwölf Bundesliga-Vereine stimmten diesem Schritt einstimmig zu. Laut Bundesliga-Chef Christian Ebenbauer soll damit die sportliche Fairness gestärkt werden: „Jeder erzielte Punkt zählt dann bis zum Saisonende gleichermaßen. Das macht den Wettbewerb transparenter und spannender.“
Die Abschaffung bedeutet, dass die Leistungen der Teams über die gesamte Saison hinweg klarer honoriert werden – jeder Sieg und jedes Unentschieden zählt in voller Höhe. Gleichzeitig entfällt die bisherige künstliche Verdichtung der Tabelle, was besonders in engen Titelrennen die Dynamik verändert.
Neuer TV-Verteilungsschlüssel und Österreicher-Topf
Parallel zur Reform wurde auch ein neuer Verteilungsschlüssel für die TV-Einnahmen beschlossen. 10 % der Medienerlöse fließen künftig in einen sogenannten „Österreicher-Topf“, der vor allem heimische Spieler fördern soll. Besondere Gewichtung erhalten dabei U22-Spieler (dreifach), U24-Spieler (doppelt) und U26-Spieler (einfach). Ältere Spieler werden künftig nicht mehr in die Berechnung einbezogen. Diese Regel soll Vereine motivieren, junge österreichische Talente stärker einzusetzen und so die Entwicklung heimischer Spieler zu beschleunigen.
Reaktionen und Einschätzungen
Die Reform wurde von vielen Seiten positiv aufgenommen. Experten sehen darin einen längst überfälligen Schritt zurück zu mehr sportlicher Authentizität. Kritiker warnen jedoch, dass finanzstärkere Clubs durch die Abschaffung der Punkteteilung noch stärker bevorzugt werden könnten.
Unabhängig davon ist klar: Die Liga will mit diesen Maßnahmen nicht nur den Wettbewerb fairer gestalten, sondern auch die Nachwuchsförderung intensivieren. Für junge Talente ergeben sich damit neue Chancen, Spielpraxis auf höchstem Niveau zu sammeln.
Ausblick
Die Änderungen werden ab der Saison 2026/27 greifen und könnten die österreichische Bundesliga nachhaltig verändern. Jeder Punkt wird künftig noch wertvoller, und die Teams müssen konstant abliefern. Gleichzeitig profitieren junge österreichische Spieler von mehr Einsatzzeiten, was langfristig die Qualität des heimischen Fußballs steigern könnte.
Mit diesen Reformen zeigt die Bundesliga, dass sie auf Fairness, Spannung und Talentförderung setzt – ein Schritt, der den österreichischen Fußball für Spieler, Vereine und Fans gleichermaßen attraktiver machen dürfte.



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